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30.4.2001 RoL

Pink-Apple-News:

sda 27.4.01

4. Schwullesbische Filmtage in Frauenfeld eröffnet

Kampf für Akzeptanz und gegen Diskriminierung

Frauenfeld TG (sda) David Streiff, Direktor des Bundesamtes für Kultur, hat am Freitagabend im Beisen von rund 50 Personen (anm. v. Pink Apple: es waren etwas mehr als 100 Personen anwesend!) das 4. lesbisch-schwule Kulturfestival "Pink Apple" in Frauenfeld TG eröffnet.

Die Tradition des Festivals, Politprominenz einzuladen, verleihe der lesbisch-schwulen Kultur mehr Gewicht und öffne die Köpfe der Politiker und der Öffentlichkeit, meinte David Streiff in seiner Grussadresse.
Es sei an der Zeit, dass gleichgeschlechtliche Paare nicht mehr diskriminiert werden. Die Frage der Besserstellung sei durch Bundesrätin Ruth Metzler aus der Schublade geholt. Zudem werde Bundespräsident Moritz Leuenberger die Gay-Parade CSD in Zürich eröffnen.

Gleichgeschlechtliche Liebe gelte es nicht zu tolerieren, sondern zu akzeptieren, denn Menschen müssten zu ihren Gefühlen stehen können. Lesben und Schwule sollten ehrlich und selbstbewusst zu ihrer Liebe und ihrem Leben stehen dürfen.

Zeichen setzen in der Provinz

Die lesbisch-schwulen Kulturtage finden in Frauenfeld und Zürich statt. Die Eröffnung erfolgte traditionell in Frauenfeld. Streiff bewundert den Mut der Veranstalter, sich gerade in der Provinz zur sexueller Orientierung zu bekennen.

Als ehemaliger Direktor des Filmfestivals von Locarno konnte Streiff grundsätzlichen Bedenken gegen monothematische Festivals nicht verschweigen. Diese führten zu einer Ghettoisierung, begründete der Kulturdirektor. Streiff wünschte sich, dass schwule und lesbische Filme künftig in allen Kinos zu sehen sein sollten.

Demonstration von Rechts

Wie in den Vorjahren demonstrierten rechtsstehnde, kirchliche Gruppierungen wie der "Neue Rütlibund", "Jugend, Familie und Staat" sowie "Christen für die Wahrheit" gegen das lesbisch-schwule Festival.
Diverse Mitglieder dieser Gruppierungen standen mit der Schweizerfahne vor dem Eingang und verteilten Flugblätter. Sie protestierten mit Transparenten wie "Adam and Eve, not Adam and Steve" gegen das Pink Apple Festival.

© sda