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30.4.2001 RoL

Pink-Apple-News:

Tagblatt 21.4.01

Tagblatt vom 21.4.2001, Ostschweiz

Scheinwerfer ins Schattendasein

4. Schwullesbisches Filmfestival «Pink Apple» startet Ende April in Frauenfeld

Trotz «Quotenschwulen» in Hollywoodstreifen und Outings kämpfen homosexuelle Menschen weiter um ihre gesellschaftliche Anerkennung. Auch das Frauenfelder Filmfestival «Pink Apple» will Berührungsängste abbauen.


Stefan Borkert

Die Macher des 4. Schwullesbischen Filmfestivals «Pink Apple» in Frauenfeld wollen mehr als nur das Licht der Filmscheinwerfer auf das Schattendasein homosexueller Menschen werfen. Neben dem politisch-gesellschaftlichen Ziel der Gleichstellung homosexueller Paare und der Thematisierung von Homosexualität wollen sie einfach auch dem cineastischen Vergnügen frönen.
Nicht zuletzt das engagierte Programm hat «Pink Apple» weit über die Thurgauer Grenzen hinaus bekannt gemacht. Auch aus dem Tessin und der Westschweiz sind im vergangenen Jahr die Cineasten angereist. Als regelmässiger Festivalort hat sich Frauenfeld somit neben Bern und Rapperswil fest etabliert.

Erster Kurzfilmpreis

Und weil man die Thurgauer Provinz öffnen will, ist auch in diesem Jahr Zürich mit dem «Arthouse Movie» Veranstaltungsort. Erstmals wird in der Stadtkaserne Frauenfeld gestartet, so Pressechef Marc Haltiner. Und erstmals wird in diesem Jahr am Festival auch gekocht. Neben den Sinnen Ohren und Augen solle auch der Gaumen verwöhnt werden, hiess es an der Medienkonferenz gestern in Frauenfeld. Eine weitere Neuerung ist der internationale Kurzfilmpreis, der mit 1000 Franken dotiert ist. Von 25 teilnehmenden Bewerbern wurden neun Filme ausgewählt. Aus diesen Beiträgen gilt es dann den Preisträger am Festival zu ermitteln.

David Streiff eröffnet

Die Laudatio hält am 27. April in der Stadtkaserne der Chef des Bundesamtes für Kultur, David Streiff. Dann flimmern die Filme. Aufführungsorte sind am Eröffnungswochenende die Stadtkaserne, an den drei weiteren Sonntagen das Cinema Luna in Frauenfeld und vom 3. bis zum 9. Mai das «Arthouse Movie» in Zürich. Zu sehen sind fast ausschliesslich Schweizer Premieren und Uraufführungen. Darunter Teddy-Gewinner der Berlinale oder «Gohatto» von Kultregisseur Nagisa Oshima oder die Geschichte einer nicht ganz geglückten Geschlechtsumwandlung «Hedwig and the angry inch». Ein Film mit Kultcharakter, so Haltiner. Weiter werden unter anderem der Dokumentarfilm über Klaus und Erika Mann und die preisgekrönte Komödie «Chutney Popcorn» gezeigt.

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